Community Spring Cleaning week is here! Join your fellow Maveryx in digging through your old posts and marking comments on them as solved. Learn more here!
Free Trial

Blog - Deutsch

Erkenntnisse und Ideen von den besten Analytics-Experten.
RolandSchubert
16 - Nebula
16 - Nebula

Seit ich mich mit Tools zur Analyse und Darstellung von Daten beschäftige, taucht ein Wunsch immer wieder auf:  Daten  in Karten darstellen und beispielsweise Umsätze, Potenziale oder Plan-/Ist-Abweichungen über die Farbgebung zu visualisieren. Natürlich geht das auch mit Alteryx; nachdem ich erst einmal den Respekt vor den Spatial- und Reporting-Tools überwunden hatte, habe ich das sehr schnell herausgefunden.

 

Eine Kleinigkeit gefiel mir allerdings nicht so richtig; die Legende. Nur Standardtexte, keine Formatierungsmöglichkeiten - da hatte ich eigentlich mehr erwartet. Wie sich schließlich herausstellte, war das wieder ein  typischer Fall von "man muss nur wissen, wie es geht".

 

 

Zuerst mal die Karte!

 

Also, los geht's. Zuerst muss natürlich eine Karte her, die entsprechend eingefärbt ist. Als "Baumaterial" habe ich eine Datei mit zweistelligen Postleitzahlgebieten und Umsatzpotenzialen (= Einwohnerzahl * Kaufkraftindex, also nur begrenzt sinnvoll) sowie eine zweite Datei mit fünfstelligen Postleitzahlen und den zugehörigen "Spatial Objects", also Polygonen, die die PLZ-Gebietsgrenzen darstellen. 

 

P001.jpg

 

Wenn wir die Umsatzpotenziale mit den Polygonen verknüpfen wollen (müssen wir, um zur Kartendarstellung zu kommen), müssen wir im ersten Schritt eine Art gemeinsame Basis herstellen, im konkreten Fall, die Karten der Postleitzahlgebiete auf die der zweistelligen Postleitzahlen zusammenfassen. Dazu erzeugen wir ein neues Feld [PLZ2], das die ersten zwei Stellen der Postleitzahl enthält.

 

P002.jpg

 

Jetzt geht es darum, die einzelnen Gebiete (= Spatial Objects) zusammenzufassen, also nach den ersten zwei Stellen zu "verschmelzen". Dazu nutzen wir ein Summarize Tool. Die zweistellige Postleitzahl (PLZ2) ist unser "Group By", um die Gebiete zusammenzufassen nutzen wir "Combine" (eine Art "SUM" für Karten).

 

P003.jpg

 

So erzeugen wir die zweistelligen Gebiete als Karte - jetzt müssen die Umsatzpotenziale ergänzt werden. Hier haben wir wieder die Auswahl zwischen verschiedenen Tools, ich entscheide mich hier für das Find Replace Tool , das zwar nur Find und Replace im Namen hat, aber auch "Append" beherrscht! 

 

P004.jpg

 

Das Tool findet zu den jeweiligen PLZ2-Werten die entsprechende Zeile in der Umsatzpotenzial-Tabelle und ergänzt das fehlende Feld (in Excel würde man einen SVERWEIS nehmen).

 

 

Jetzt kommt endlich die Karte - dazu verwenden wir das Report Map Tool.  

P005.jpg

Hier müssen dann doch ein paar Einstellungen gemacht werden. Auf der Registerkarte "Settings" geht es etwa um Größe und Auflösung der Karte, die Einheiten und die Kartendarstellung - meist reichen hier die Standards. 

 

P006.jpg

 

Dann ist die "Datenversorgung" zu klären. Bei nur einen Input-Verbindung können wir das "Spatial Field" wählen, das verwendet werden soll (voreingestellt sind "alle"), zudem können Felder für Gruppierung (brauchen wir hier nicht),  Beschriftung (also etwa ein Text in den einzelnen Postleitzahlgebieten - brauchen wir hier auch nicht) sowie das "thematische Feld" gewählt werden. Mit "Thematic Field" ist das Feld gemeint, an dem sich eine Einfärbung orientieren soll, genau das müssen wir hier also festlegen. Da wir hier eine Einfärbung über das Umsatzpotenzial planen, wählen wir dieses Feld.

 

P007.jpg

 

 

Über "Layers" fügen wir dann die Objekte hinzu, die auf der Karte angezeigt werden soll (also etwa Punkte, Gebiete, Linien). In unserem Fall sind es Polygone (nämlich die Postleitzahlgebiete. Wir müssen natürlich noch angeben, über welche Datenverbindung die Polygone geliefert werden, hier ist es #1.  

 

P008.jpg

 

 

Da wir im Vorfeld ein "Thematic Field" gewählt haben, finden wir bei den Detaileinstellungen zu den Polygonen neben "Style" (Farbe etc.) auch das "Theme".

Hier können wir festlegen, wie die Werte in Gruppen aufgeteilt werden sollen (das überlassen wir hier mal Alteryx selbst) und wie die Farben vergeben werden sollen (das lassen wir auch unverändert).

 

P009.jpg

 

 

Es werden nun automatisch Gruppen gebildet, für die jeweils ein Wertebereich und eine Farbe festgelegt wurden. Je Gruppe können wir nun die Farbe anpassen.

 

P010.jpg

 

Das Ergebnis könnte dann etwa so aussehen:

  

P011.jpg

 

Ich war hier nicht besonders kreativ und habe einfach eine grün - gelb - rot -Skala gewählt ...

 

Wenn wir uns das Ergebnis anschauen (einfach ein Browse-Tool anhängen) sieht das schon ganz ordentlich aus. Allerdings - die Legende gefällt noch nicht so richtig. Die Zahlen sind nicht gut lesbar, wenn die Karte in einen deutschsprachigen Bericht eingebettet werden soll, ist auch die Beschriftung nicht optimal.

 

P012.jpg

 

Also sollten wir die Legende doch einfach entsprechend anpassen. 

 

 

Jetzt geht's um die Legende!

 

Wenn wir die Legende bearbeiten wollen, muss diese als separates Feld bereitgestellt werden - das ist im Standard nicht so.  Ändern können wir das, indem wir auf der Registerkarte "Legend" in der Konfiguration des Reporting Map Tools als Einstellung für Position "Separate Field" wählen. Das ist jetzt nicht direkt eine Position, aber okay ...

 

P013.jpg

 

Der Output verändert sich durch diese Einstellung - es gibt jetzt ein zusätzliches Feld, das die Legende enthält:

 

P015.jpg

 

Diese Legende können wir nun mit dem Map Legend Splitter Tool isolieren und in seine Bestandteile zerlegen:

 

P014.jpg

 

Das Map Legend Splitter Tool braucht übrigens keine weitere Konfiguration.

 

 

Das Map Legend Splitter Tool erzeugt für jede Zeie der Legend einen Datensatz und zerlegt zudem die Legende in einzelne, bearbeitbare Felder. Ich bearbeite im Beispiel nur den Text, könnte aber auch die übrigen Spalten anpassen.

 

P016.jpg

 

Hier wurden nur die Zahlen gekürzt und Textzusätze angepasst, aber wir könnten zum Beispiel auch die Symbole austauschen oder die Formatierung ändern.

 

Aus diesen Legenden-Details erzeugt das Map Legend Builder Tool jetzt wieder eine Legend, die im Reporting Map Tool genutzt werden kann. Wir müssen die Felder wählen, die für die einzelnen Elemente verwendet werden sollen (also etwa den Text - hier habe ich ein neues Feld erzeugt, das jetzt ausgewählt werden muss. Der Rest bleibt unverändert - wir haben ja kein weiteres Feld bearbeitet.

 

P017.jpg 

 

Aus fünf Zeilen und acht Spalten wird jetzt wieder eine Spalte und ein Feld:

 

P018.jpg

   

Jetzt haben wir also eine Legende, die so aussieht, wie wir uns das vorgestellt haben. Diese muss jetzt wieder der Karte hinzugefügt werden. Das können wir mit dem Append Fields Tool erledigen. Dabei müssen wir allerdings daran denken, dass die "Original-Legende" ja in den Daten, die von der Reporting Map kommen, noch enthalten ist:

 

P019.jpg

 

Also, die urspüngliche Legende ausschalten, die angepasste Version vielleicht noch umbenennen - fertig!

 

Nein, nicht ganz fertig. Karte und Legende sind noch zwei gesonderte Felder. Das können wir mit dem Layout Tool lösen und die Legende dann auch gleich noch unten platzieren.

 

P020.jpg

 

 

Unser Ergebnis sieht jetzt so aus:

 

P021.jpg

 

Klar, die Anpassung erfordert ein paar Arbeitsschritte. Wenn man aber erst einmal herausgefunden hat, wie es geht, ist es schnell zu erledigen. Übertriebener Respekt ist hier wirklich nicht notwendigt.

 

 

Ein paar Worte noch zum "Respekt vor Spatial- und Reporting-Tools". "Zurückhaltung" hätte ich es auch nennen können - oder auch "Angst" (wäre wahrscheinlich die beste Beschreibung gewesen ...). Überwunden habe ich das durch die Weekly Challenges, die keine Rücksicht auf meine persönlichen Befindlichkeiten nahmen. Und siehe da, so schwierig war das alles nicht, wie sich dann zeigte. Vieles muss man einfach nur mal ausprobieren!  

 

 

 

Weitere Tipps Tuesday Beiträge

Dieser Eintrag ist Teil der Tipps Tuesday-Serie, alle Einträge dieser Serie findest du in unserem Index aufgelistet.

Beschriftungen